Osteopathie
Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die der amerikanische Arzt A. T. Still vor über 140 Jahren begründete. Mit den Händen des Osteopathen werden vorhandene Funktionsstörungen des Körpers ertastet und behandelt.
Diese Funktionsstörungen zeigen sich unter anderem als Mobilitätsverlust und Spannungen im muskuloskelettalen System, also insbesondere im Bewegungsapparat des menschlichen Körpers. Organe, die sich von den sensiblen Händen des Therapeuten gegenüber ihren umliegenden Strukturen nicht verschieben lassen, werden damit als fixiert oder gestaut erkannt. Die logische Folge ist: Sie können ihre Funktion nicht optimal wahrnehmen. Ebenso muss die neurologische, arterielle, venöse und lymphatische Versorgung des Körpers uneingeschränkt ablaufen können. Deshalb wird der Fokus von Untersuchung und Behandlung in der Osteopathie auf diese drei Systeme gelegt:
- Das parietale System – der Bewegungsapparat
- Das viscerale System – die inneren Organe
- Das kraniosakrale System – die inneren Bewegungen vom Schädel entlang der Wirbelsäule bis hinunter zum Kreuzbein
Diese drei zentralen Systeme stehen in einer gegenseitigen Wechselbeziehung zueinander. Das gilt für den Fall ihres guten Funktionierens ebenso wie für Zustände, in denen sich Störungen bemerkbar machen. Vereinfacht ausgedrückt kann beispielsweise ein Mobilitätsverlust der Organe ungleiche Positionsveränderungen der Beckenhälften begünstigen. Daraus können dann wiederum Beschwerden in der Wirbelsäule oder an den unteren Extremitäten wie Hüfte, Knie oder Füße resultieren. Aus diesem Grund lautet einer der Grundsätze der Osteopathie, den menschlichen Körper in seiner Gesamtfunktion in den Blick zu nehmen.